Freiheit – oder die Möglichkeiten der Neuroplastizität

TrainerInnen der Leichtigkeit

Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist, flattert in meinem Logo ein Schmetterling, welcher für mich als Symbol für Leichtigkeit und Transformation steht und dies mit der höchsten Kraft und Macht auf Erden – der Liebe.

Schmetterlinge durchlaufen bis sie sich vollkommen und vollständig entfaltet haben, viele Prozesse. Von der Raupe Nimmersatt bis hin zum wunderschönen, farbenprächtigen Schmetterling gibt es einige Herausforderungen zu meistern.

Zu dieser Geschichte über die Freiheit und unsere uneingeschränkte Gedankenkraft, haben mich die TrainerInnen der Leichtigkeit im Schmetterlingshaus in Wien inspiriert.

Was für eine Wohltat für die Seele diese farbenfrohen, herumflatternden Wunder der Natur zu beobachten. 
Abgesehen von den klimatischen Bedingungen die an einen Regenwald erinnerten, war diese kurze Auszeit geprägt von bleibenden Erinnerungen aber auch Fragen und Erkenntnissen, welche ich mit diesem Blogbeitrag teilen möchte.

Die Geschichte vom großen weißen Schmetterling

Als ich beim Eingang vom Schmetterlingshaus vor dem „Schlüpfkasten“ stand und die einzelnen Stadien des Schmetterlings sah, fragte ich mich, in welchem Stadium ich wohl gerade sei. 
Mit Sicherheit bin ich in meinem Leben schon des Öfteren durch einige Stadien des menschlichen Lebens auf vielen Ebenen gegangen und bestimmt werden es noch einige sein.
Und das ist gut so!! 

Als ich dann weiter ging, sah ich einige Schmetterlinge, deren Flügel beschädigt waren. Im ersten Moment dachte ich, dass sie vielleicht dadurch nicht mehr in der Lage sind zu fliegen.

Jedoch ließ sie diese Tatsache aber nicht vom Fliegen abhalten, denn als ich näher kam flatterten sie munter davon.
Das erinnerte mich daran, dass man im Leben Herausforderungen meistern kann, auch wenn man Verletzungen erlebt hat und Narben davon trägt.

DAS WICHTIGSTE IST NIEMALS AUFZUGEBEN!

Denn die Erfahrung, die durch die Verletzung sichtbar geworden ist, ändert nichts daran, den Weg mit neuem Mut und Leichtigkeit weiter zu gehen.

Zum Abschluss kam ich bei der großen Fensterwand vorbei, wo es noch heißer wurde.
Ich sah einen großen weißen Schmetterling, der am Fenster saß und versuchte ins Freie zu fliegen.
Immer und immer wieder, jedoch das verschlossene Fenster ließ es nicht zu.
Er saß dann erschöpft am Fensterbrett und es war fast so, als hätte er aufgegeben.
Da kam ein kleiner rot- orange leuchtender Schmetterling herbei geflogen und umkreiste ihn, so als würde er sagen: „Lass den Kopf nicht hängen, wir haben hier doch alles was wir brauchen. Wir bekommen Futter, sind die Stars und werden von den Besuchern bestaunt. Eigentlich leben wir im Paradies! Was fehlt dir denn?“

Der große weiße Schmetterling am Fenster entgegnete: „Freiheit! Da draußen sind andere, die so aussehen wie wir und die können alles tun was sie wollen! Gefangen im goldenen Käfig zu sein, macht mir keinen Spaß mehr!“
„Mhhh …“ sagte der kleine Schmetterling, „was wäre, wenn dein Wunsch über Nacht in Erfüllung geht und du morgen da draußen wärst?“

Der große weiße Schmetterling fing an von duftenden Wiesen zu erzählen von anderen Schmetterlingen die er traf, von der Sonne die sich warm auf den Flügeln anfühlte, vom Wind der ihn sanft in die höchsten Höhen trug, von den Feinden die er austrickste und denen er davon flog und von der Freiheit die er in jeder Faser seines Körpers spürte.
Mittlerweile hatten sich, angezogen durch die Geschichte des großen weißen Schmetterlings, viele um ihn versammelt. Ein Schmetterling dem ein halber Flügel fehlte sagte: „Da bin ich dabei! Ich liebe Abenteuer. Los, lass uns fliegen!“

Der große weiße Schmetterling aber meinte traurig: „Das geht doch nicht! Siehst du nicht dieses Fenster?“
Der abenteuerliche Schmetterling antwortete: „In meinen Gedanken, kann ich alles sein, tun und hinter mir lassen was ich will. Ich kann mir meine eigene Welt erschaffen und in dieser leben. Ich bin Meister meiner Gedanken! Ich erschaffe mit meinen Gedanken und somit meine Realität!“

Ab diesem Zeitpunkt sprach der große weiße Schmetterling nur noch von seinen Abenteuern, die er draußen erlebt. Alle kleinen Schmetterlinge kamen vorbei um den Geschichten zu lauschen und waren selbst davon beflügelt und spielten die Geschichten sogar nach.

So kam es, dass es nach einer Zeit keinen Unterschied mehr machte, ob der große weiße Schmetterling wirklich draußen war, denn seine Erzählungen und seine Phantasie bescherten ihm und seinem Publikum die größten und schönsten Abenteuer die man sich nur Vorstellen kann.

Hast du dich in dieser Geschichte irgendwo wieder erkannt?

Falls dir das nächste Mal ein Schmetterling um die Nase tanzt, erinnere dich daran, dass du in deinen Gedanken alles erleben kannst was du willst!! 

Du erschaffst deine Realität, denn deine Gedanken bestimmen deine Gefühle und so wie du dich fühlst, so handelst du und dein Handeln bestimmt deinen Lebensweg.

Dein Gehirn ist der größte Kinosaal der Welt

Unser ganzes Leben lang ahmen wir nach und versetzen uns in die Lage eines anderen und geben sogar vor, jemand zu sein, der wir nicht sind.
Das ist einer der Gründe, warum es Kinos und das Theaterspiel gibt.
Es entstand wegen unseres Bedürfnisses, zu imitieren und eine andere Realität zu erleben.

Der große weiße Schmetterling hat sich sein eigenes Kopfkino gezaubert und andere dadurch auf seine fantastischen Reisen mitgenommen.
So wie der Schmetterling, haben wir auf die äußere Welt wenig Einfluss – ob es regnet, der Chef unangenehm ist, wir mit einer Krankheit konfrontiert werden, das liegt nicht in unserer Hand.
Worauf wir allerdings Einfluss haben ist, wie wir damit umgehen und all das als Erfahrung im Gehirn abspeichern.

Unsere Erfahrung ist nämlich auch das, was unsere Neuroplastizität formt.
Bis vor 100 Jahren ging die Wissenschaft davon aus, dass unser Gehirn starr und unveränderbar wäre.
Seit der 2000er-Wende ist es wissenschaftlich anerkannt, dass wir unser Gehirn unser ganzes Leben lang verändern können.

Diese Veränderbarkeit wird Neuroplastizität genannt. (1)
Das Großartige in diesem Zusammenhang ist – wir müssen nicht unbedingt reale Erfahrungen machen, sondern es reicht, wenn wir sie im Kopf erleben, um Veränderung herbeizuführen!
Das interessante daran und wissenschaftlich bestätigt ist, dass wir notwendige Erfahrungen für eine Veränderung nicht unbedingt im Original brauchen – es reicht die Simulation dessen, was wichtig für ein neues Verhalten ist.

Denn wer wir sind, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern nichts anderes als das Ergebnis unserer bisherigen Erfahrungen. Und das können wir dank unseres großartigen menschlichen Gehirns verändern.
Wir können wählen, welchen Film es in unserem Kopfkino spielt und somit unsere Erfahrungen, mit Hilfe von bewussten Mentaltraining verändern.

Erschaffe bewusst!
Deine Birgit Maria

(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32531417/


 

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